Emotionales Essen - was ist das, woher kommt es, wie lösen?

 
 

Emotionales Essen – was ist das, woher kommt es, wie lösen?


Emotionales Essen ist weit verbreitet in unserer Gesellschaft. Gerade auch hochsensible Frauen mit ihrer Gefühlsstärke können zu emotionalem Essen neigen. Aber auch normal Sensible sind häufig von emotionalem Essen betroffen.

In diesem Artikel erfährst du,

  • was emotionales Essen ist

  • was die Ursachen dafür sind und

  • wie du dich davon befreien kannst.

Was ist eigentlich emotionales Essen?

Beim emotionalen Essen liegt ein gestörtes Verhältnis zum Essen vor. Das bedeutet: Unser ursprünglich gesundes, instinktives Verhältnis zur Nahrung ist aus dem Gleichgewicht geraten.

Ein gesundes Essverhalten zeigt sich zum Beispiel bei Babys - sie essen nur bei Hunger, hören auf, wenn sie satt sind und folgen intuitiv ihren Bedürfnissen. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Verbindung mit dem Körper.

Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, hören wir nicht mehr auf die Signale unseres Körpers: Habe ich wirklich Hunger? Bin ich satt? Was brauche ich gerade wirklich?

Stattdessen wird Essen oft als Ablenkung, Trost oder zur Emotionsregulation genutzt. Frust, Überforderung, Überreizung oder emotionale Leere werden überlagert. Das Essen wird zur Ersatzbefriedigung – zum scheinbaren Weg aus innerer Not.

Emotionales Essen kann sich auch durch rigide Kontrolle ausdrücken – etwa durch Einteilung in "erlaubte" und "verbotene" Lebensmittel. Ein kleiner "Fehler" wird dann mit schlechtem Gewissen oder Essanfällen beantwortet.


Wie entsteht emotionales Essen?

Die Ursachen können vielfältig sein:

  • ein geschwächtes Selbstwertgefühl

  • mangelndes Spüren der Körpersignale

  • kindliche Prägungen und Glaubenssätze wie: "Ich bin nicht gut genug", "Ich bin nicht liebenswert", "Ich bin zu empfindlich"

Gerade Hochsensible erleben oft:

  • Überforderung durch Reizüberflutung

  • Angst vor Schwäche oder Gefühlen

  • das Gefühl, nicht richtig zu sein

Statt sich liebevoll zuzuwenden, wird das Essen unbewusst zur Kompensation – eine Reaktion aus mangelnder Selbstannahme.

Auch die Ernährung in der Kindheit spielt eine Rolle: Fertigprodukte, Zucker oder Geschmacksverstärker können das natürliche Körperspüren überlagern. So verliert sich der Zugang zur echten Bedürfniswahrnehmung.

Unser Körper ist ein Resonanzraum der Seele. Er kann nur mitschwingen, wenn wir in authentischer Verbindung mit uns selbst sind – auch über die Ernährung.


Wie lässt sich emotionales Essen auflösen?

Emotionales Essen ist nicht das eigentliche Problem, sondern ein Symptom. Es zeigt, dass in uns ein innerer Schmerz oder ungelöste Muster wirken.

Ein ganzheitlicher Weg ist nötig:

  • Zeit und Raum für Innenschau schaffen

  • Gefühle und Muster bewusst wahrnehmen

  • Selbstverurteilung durch liebevolle Annahme ersetzen

Je mehr du lernst, dich selbst zu halten und dich nicht mehr zu verurteilen, desto mehr entspannen sich deine Muster. Der Instinkt für dein "richtiges" Essen kommt zurück. Du spürst wieder: Was nährt mich wirklich? Was tut mir gut?

Die Entscheidung zur Veränderung ist der erste Schritt:

  • die Entscheidung, hinzuschauen statt dich abzulenken

  • die Entscheidung, dich selbst zu lieben, auch mit Schwächen

  • die Entscheidung, dich sanft begleiten zu lassen, wenn es nötig ist

Wenn sich dein Körperbild und Selbstwertgefühl wandeln, entsteht auch eine natürliche, freudvolle Ernährungsweise – frei von Kontrolle oder Verzichtsdenken.

Erstellt am 21.02.2022, zuletzt überarbeitet am 04.08.2025.

Zurück
Zurück

Hochsensibel und ständig müde und erschöpft - Ursache und Lösung

Weiter
Weiter

Trennungsschmerz und der Schmerzkörper - Auflösen und heilen