Warum Beziehungsratgeber oft allein nicht reichen und wie wir in eine gesunde Beziehung finden
Warum Beziehungsratgeber oft allein nicht reichen - und wie wir in eine gesunde Beziehung finden
In diesem Artikel erfährst du,
warum du trotz deiner Bemühungen – vielleicht auch mithilfe von Beziehungsratgebern – für eine glückliche Beziehung keinen Erfolg hast
was auf einer tieferen Ebene vorliegt, wenn wir toxische Beziehungen leben
und was wirklich weiterführend ist, gesunde Beziehungen zu leben.
Wenn ich auf meine eigenen Erfahrungen als hochsensible Frau zurückschaue, erkenne ich, wie sehr ich manchmal versucht habe, alles „richtig“ zu machen, um eine Beziehung zu retten – und doch blieb das Gefühl, im Inneren leer und hilflos zu sein. Genau aus diesem Erleben heraus ist dieser Artikel entstanden.
Als hochsensible Frau keine glückliche Beziehung zu haben, obwohl du alles dafür tust
Wenn du das feststellst, liegt es sehr nahe, dass du in einer unguten Beziehung lebst und leidest, obwohl du doch alles dafür gibst, deinen Partner und damit die Beziehung als positiv zu erleben.
Vielleicht bist du jederzeit bereit, deinem Gegenüber Aufmerksamkeit zu schenken, die er von dir – oft unbewusst – fordert. Dein Partner ist zum Beispiel wütend oder frustriert über etwas und schimpft sich in deiner Gegenwart aus. Auch wenn er dich nicht direkt angreift, laugt dich seine Schimpferei aus, lässt in dir ein Gefühl der Unzufriedenheit und Unzulänglichkeit entstehen. Du glaubst, hilflos zu sein und gibst deine Energie, um liebevoll bei deinem Partner zu sein, während er sich entlädt. Danach beruhigt er sich, zeigt sich von seiner anziehenden Seite - bis beim nächsten Anlass alles wieder von vorne beginnt.
Warum wir trotz aller Bemühungen in toxische Beziehungsmuster geraten
Wenn wir in der Haltung sind, unser Bestes zu geben – für alles verständnisvoll, einfühlsam und tolerant zu sein, damit unser Partner friedlich bleibt - haben wir oftmals unterbewusst die Wahrnehmung, dass die Welt bedrohlich ist. Wir sind ständig auf der Hut, um nicht verletzt zu werden.
Kindheitsprägungen: Warum wir uns bedroht fühlen, auch wenn keine Gefahr besteht
Einen Wutausbruch des Partners nehmen wir dann als bedrohlich wahr, auch wenn er objektiv nicht gegen uns gerichtet ist. Das Gefühl der Bedrohung stammt nicht aus der aktuellen Situation, sondern aus einem alten Muster. Schon in frühen Lebensjahren, wenn Bedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit oder Sicherheit nicht erfüllt wurden, konnten wir diese Not als überwältigend erleben. Unser Nervensystem speichert solche Erfahrungen tief ab und reagiert später in Beziehungen automatisch.
Der Weg über Selbstkontakt: Alte Wunden heilen und innere Stärke entwickeln
Auch wenn unsere Muster für uns unüberwindbar erscheinen: unser Gehirn ist ein Leben lang veränderbar. Neue neuronale Verbindungen können sich immer bilden.
Doch solange wir unseren abgespaltenen Gefühlen wie Wut, Angst, Trauer, Scham oder Hilflosigkeit nicht begegnen wollen, bedienen wir weiter unbewusst unsere alten Überlebensmuster – entweder, indem wir immer freundlich, still oder gefällig sind, oder indem wir ausagieren und Emotionen explosionsartig entladen.
Der Weg führt über Selbstkontakt: innehalten, atmen, beobachten, den Körper spüren. Auch wenn das zunächst schmerzhaft ist, kann Heilung nur entstehen, wenn wir die innere Wunde anschauen. Mit der Zeit werden wir balancierter, regulieren unser Nervensystem besser und können Grenzen klarer setzen. Für hochsensible Frauen ist das besonders bedeutsam
Wichtig ist dabei auch, Dinge loszulassen, die uns nicht guttun, und Lebensgewohnheiten zu pflegen, die Stabilität geben – Bewegung, Ernährung, Schlaf, Atem, Pausen.
So lernen wir, nicht reflexhaft aus alten Mustern zu reagieren, sondern innezuhalten, bis wir unsere Wahrheit und unsere Herzensimpulse spüren.
Gesunde Beziehung leben: Was uns wirklich weiterbringt
Das Ändern von eingefahrenen Mustern geschieht nicht von heute auf morgen – es ist ein lebenslanger Prozess. Doch jeder Schritt in Richtung Selbstgefühl und Selbstverbindung macht uns lebendiger, echter und tiefer.
Wenn ich auf meinen eigenen Weg schaue, erkenne ich, dass die Momente, in denen ich liebevoll zu mir selbst wurde, die stärksten Veränderungen in meinen Beziehungen bewirkt haben.
Fazit: Als hochsensible Frau innere Sicherheit und erfüllende Partnerschaft finden
Gerade als hochsensible Frau ist es ein Geschenk, wenn wir erkennen: Ratgeber können Impulse geben – doch die wahre Veränderung geschieht, wenn wir unsere alten Muster liebevoll anschauen.
Erstellt am 26.04.2025, zuletzt überarbeitet am 20.08.2025.
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